Lauf an der Pegnitz

It feels like stepping into a picture that should have long since faded. Lauf an der Pegnitz rests like a still-life of Bavaria, picturesque, half-timbered houses proudly leaning into their own charm. A place pretending that time itself has politely refrained from passing through.

By ten in the morning, the men are already seated with their beers, heavy in gesture, rough in expression, as if they had grown into the tavern benches. They seem inseparable from the town, like the tower is from the marketplace. One might mistake them for unwelcoming, yet perhaps they are simply inevitable—like beer in the late morning.

In a small vegetable shop, the shopkeeper offers me a spoonful of her homemade plum jam. A dark, sweet taste, like a remainder of summer trapped in glass. I buy it, not out of need, but because it feels like taking a fragment of this town with me.

Nowhere, it seems to me, is Germany so “postcard-German” as here: a country staging itself in its purest cliché. Lauf an der Pegnitz—Germany so German that it almost drifts into the unreal.


Lauf an der Pegnitz

Es ist, als wäre man in ein Bild getreten, das längst hätte vergilbt sein müssen. Lauf an der Pegnitz liegt da wie ein stillgestelltes Bayern, pittoresk, mit Fachwerk, das sich im eigenen Schmuck zu gefallen scheint. Ein Ort, der so tut, als habe die Zeit sich hier nicht weiterbewegt.

Um zehn Uhr sitzen die Männer bereits beim Bier, schwer in ihren Bewegungen, derb im Ausdruck, als hätten sie sich in die Wirtshaustische eingesessen. Sie gehören zum Ort wie der Turm zum Marktplatz. Man könnte sie als unnahbar empfinden, doch sie sind vielleicht einfach nur selbstverständlich da, so wie das Bier selbstverständlich zum Vormittag gehört.

In einem kleinen Gemüseladen reicht mir die Verkäuferin einen Löffel selbst gemachter Zwetschgenmarmelade. Ein dunkler, süßer Geschmack, wie ein Rest vom Sommer, eingefangen ins Glas. Ich kaufe sie, weniger aus Notwendigkeit als aus dem Gefühl, ein Stück von diesem Ort mitnehmen zu können.

Nirgends, so scheint es mir, ist Deutschland so „Postkarte“ wie hier: ein Land, das sich im schönsten Klischee selbst behauptet. Lauf an der Pegnitz – eine kleine Bühne, auf der Deutschland so deutsch ist, dass es fast schon wieder unwirklich wirkt.



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😍😍
Hermosas las fotos, la arquitectura

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